Strassenverkehr Der Elektroantrieb ist kein Allheilmittel gegen Verkehrslärm
Die Elektromobilität allein reduziert den Verkehrslärm nicht. Das gelingt nur innerorts mit einem gleichzeitigen Tempolimit von 30 km/h, dem Einbau eines lärmärmeren Strassenbelags und einer vollständigen Durchdringung des Elektroantriebs im gesamten Fahrzeugpark.

Die Welt ist widersprüchlich. In der Schweiz sind rund 1,1 Millionen Menschen von grenzwertüberschreitendem Lärm betroffen. Die schlimmste Lärmquelle ist der Strassenverkehr. Jetzt fahren immer mehr Elektroautos - und die sind so leise, dass es für Personen gefährlich wird, weil sie die Fahrzeuge überhören könnten. So drohen Unfälle. Zum Schutz von Fussgängern und Radfahrern müssen seit etwa zwei Jahren alle Neuwagen in der EU mit Elektro- und Hybridantrieb einen künstlichen Sound bis 20 km/h und beim Rückwärtsfahren erzeugen. Das Geräusch macht die leisen Stromer lauter. Lässt sich aufgrund dieser EU-weiten Vorschrift darauf schliessen, dass Elektromobilität den Verkehrslärm reduziert?
Peter Ilg hat BWL studiert und arbeitet seit gut 30 Jahren als Journalist. Zuletzt freiberuflich für den Spiegel, Zeit Online und die Neue Zürcher Zeitung mit dem Schwerpunkt Mobilität.
Mehr InfosFehler gefunden? Jetzt melden.